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15.06.2023, 12:07 Uhr
Engagement der Blaulichtorganisationen würdigen!
Treffen mit den Berliner Maltesern im Abgeordnetenhaus
Am Rande des Plenartags habe ich mich als Mitglied des Präsidiums gerne zur Verfügung gestellt, um mich mit einer Gruppe der Berliner Malteser zu treffen. Es ist wichtig, das oftmals ehrenamtliche Engagement von Hilfs- und Rettungsorganisationen von parlamentarischer Seite zu würdigen. Gleichzeitig wurden viele Sorgen sowohl hinsichtlich der Wertschätzung in der Bevölkerung als auch der Zurverfügungstellung finanzieller und struktureller Grundlagen an mich herangetragen.

Unsere Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld hat die Wertschätzung von Blaulichtorganisationen durch das Berliner Abgeordnetenhaus auf die Agenda gesetzt. Regelmäßig besuchen Vertreter dieser wichtigen Einrichtungen unser Parlament, können sich über die parlamentarischen Prozesse informieren und lernen das Haus kennen. Gerne bin ich als Mitglied des Präsidiums des Abgeordnetenhauses der Einladung gefolgt, an einer Gesprächsrunde mit einer Gruppe der Malteser Berlin teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch Präsidentin Seibeld haben wir uns offen über die akuten Schwierigkeiten der Malteser im Besonderen als auch der Berliner Rettungsdienste im Allgemeinen unterhalten.

 

Leider lässt sich seit Jahren eine nachlassende Wertschätzung von Rettungskräften in der Bevölkerung feststellen. Wie wir nicht erst seit der Silvesternacht feststellen, geht dies sogar teils in offene Anfeindung bis hin zu Übergriffen über. Es ist mir völlig unverständlich, warum großteils ehrenamtlich für den Dienst am Nächsten engagierte Retter derart angegangen werden. Es ist notwendig, einerseits unsere Nothelfer angemessen vor Übergriffen in besonderen Lagen zu schützen. Andererseits – so kamen wir im Gespräch überein – ist es auch wichtig, gesellschaftlich und präventiv anzusetzen. In Schulen oder mit sonstigen Öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen muss das Verständnis verankert werden, dass unseren Helfern mit Respekt und Anstand begegnet werden muss. Letztlich wirkt sich diese teils vorhandene Antipathie auch auf die Nachwuchsgewinnung und letztlich auf die Bereitstellung von Rettungsdiensten aus. Dieses Problem geht uns also alle an!

 

Ein anderer stark drückender Schuh war die mangelnde finanzielle und technische Ausstattung der Malteser Rettungskräfte sowie auch anderer Tätigkeitssparten der Malteser. Im Zuge der anstehenden Neusortierung der Berliner Rettungsdienste muss auch im angemessenen Maße auf die Bedürfnisse der Wohlfahrtsorganisationen wie der Malteser eingegangen werden. Auch kann es nicht sein, dass der Katastrophenschutz quasi „tot gespart“ ist. Die Malteser halten Material und Ausrüstung für den Ernstfall vor und nur durch hohen persönlichen Einsatz und Erfindungsgeist ist es überhaupt möglich, diese staatlich verortete Aufgabe nachhaltig zu stemmen.

 

Leider werden wir nicht alle Probleme auf einmal lösen können. Ich habe die Gruppe aber gerne beraten, wie sie sich im Verbund mit anderen Organisationen politisch Gehör verschaffen können. Unser Treffen und der offene und kritische Austausch waren ein wichtiger Teil dessen und ich trage die Punkte gerne an die entsprechenden Fachkollegen weiter. Gleichzeitig ist es fortgesetzt wichtig für uns als Gesellschaft, diejenigen zu würdigen, die sich täglich für das Wohl anderer engagieren.

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