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14.09.2021, 13:11 Uhr
"Erneute Vertagung der Entscheidung über den Jahn-Sportpark ist herber Rückschlag für die Sportmetropole Berlin"
Gemeinsame Presseerklärung vom 14. September 2021
„Aus der Presse mussten wir leider erfahren, dass die Entscheidung über die Zukunft des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks erneut verschoben werden soll – bis nach den Wahlen irgendwann im Herbst. Das ist eine bittere Nachricht für Berlins Sportlerinnen und Sportler, wie wir sie schon vor Monaten befürchtet hatten. Denn obwohl längst alle Pläne vorliegen, wollten Senat und Koalition das Vorhaben plötzlich in einem Werkstattverfahren noch einmal grundlegend überdenken. Eine leicht durchschaubare Hinhaltetaktik von SPD, Grüne und Linke, um sich über die Wahl zu retten. Ihr Versprechen, vor Ende der Legislatur endlich zu einer Entscheidung zu kommen, ist nun gebrochen. Aus unserer Sicht ist klar: Einzig die im Werkstattverfahren erarbeitete Variante 1 - ein zur Eberswalder Straße hin leicht gedrehter Neubau - deckt die unterschiedlichen Bedarfe bestmöglich ab.

Die Chronik dieses Großprojektes Jahn-Sportpark ist tatsächlich verheerend: Sieben Jahre Planungsarbeit, zwei Machbarkeitsstudien, viele Expertengespräche, Lenkungskreisrunden und Beteiligungsverfahren sowie zahlreiche weitere Untersuchungen liegen hinter uns. Schon 2015 gab es das Bekenntnis, das Gelände zum Leuchtturmprojekt für den Inklusionssport zu entwickeln. Gelder für den Abriss des alten Stadions waren schon bereitgestellt. Der rot-rot-grüne hatte diesen kurzfristig und überraschend gestoppt. 

Der Erhalt des alten, baufälligen und nicht den Sicherheitsstandards entsprechenden Stadions wurde entgegen aller Zusagen, die den verschiedenen Sportvereinen gegenüber gemacht wurden, priorisiert. Statt die Bedürfnisse der Anwohner in geeigneter Form zu berücksichtigen (mögliche Einbindung der alten Lichtmasten) und ihre Befürchtungen über einen möglichen Wegfall der Hinterlandmauer und des Hügels im Mauerpark sowie fehlende Flächen für den Individualsport auszuräumen, wurde letztes Jahr der Anschein erweckt, dass das gesamte Gelände zur Erholungs- und Grünfläche werden könnte. Dabei handelt es sich um eine ausgewiesene Sportfläche in einem Bezirk, der dringend mehr Flächen für den Schul-und Vereinssport benötigt und in einer Stadt, die ein drittligataugliches Stadion für Sportevents braucht. 

Mit dem aktuell laufenden, teuren Werkstattverfahren wurde die Planung der letzten Jahre mehr oder weniger egalisiert. Die Chance, ein wirkliches Leuchtturmprojekt für die Sportmetropole Berlin und den Inklusionssport zu schaffen, wird weiter verzögert. Es drängt sich inzwischen der Eindruck auf, dass das Vorhaben durch immer weitere Beteiligungsformate solange verschleppt wird, bis am Ende das von Grünen und Linken gewünschte Ergebnis steht.

Für uns, aber auch die ansässigen Vereine und Berliner Sportverbände ist klar: Nur durch einen zügigen Abriss und Neubau des Stadions kann das Vorhaben gelingen. Wir stehen zur Schaffung einer modernen und inklusiven Sportstätte, in der nationale und internationale Spitzensportereignisse stattfinden können. Die im laufenden Werkstattverfahren vorgelegte erste Variante eines leicht gedrehten Neubaus deckt die Bedürfnisse bestmöglich ab." 

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